Gregor Schneider

Paddeln auf einem See, Schwäne und anderes Getier beobachten, den satten Duft der Waldluft inhalieren. Klingt eigentlich wie das Eingeständnis: Freundchen, du wirst alt! – Na ja, und ein bisschen bewusster, was Lebens-Werte angeht.

In Weißwasser geboren war ich 25 Jahre anderswo. Nicht losgelassen hat mich all die Jahre der Rausch der Kiefern, diese Duftnote des schroff-kargen und doch so besonderen Lebensraumes. Seit 2016 geben wir der Heimat und uns die Chance, Kumpels fürs Leben zu werden. Das Wiederherkommen war natürlich eine Abwägung und ein Wagnis (die Vorzüge einer Schwarmstadt hinter sich lassen ;), verbunden mit dem guten Gefühl, dass sich am neuen alten Heimatort Vieles ergibt. Das Raumpionierland ist nicht das Paradies voller reifer Früchte, aber wenn jeder mal seine Umstände betrachtet: welcher Ort wäre das? Wir hatten eine Vorstellung, was wir wollen und worauf wir gern verzichten können.

Das Leben ist ehrlich, unaufgeregter und ja, provinzieller. Man braucht ein bisschen mehr Phantasie, weil man nicht wie in der Schwarmstadt nur Konsument ist/ sein kann/ will. Reizvoller Pluspunkt: hier, abseits des „streams“ kann man selbst „machen“ und dabei dem Umfeld spürbar etwas wiedergeben.  Jede/r „Neue“ ist etwas wert und eine Bereicherung (egal, was er/sie macht). Schönes Gefühl.

Ort
Weißwasser