Nele, Mambasia Lebenshof

Als ich in meiner Kindheit die ersten Bilder aus der Massentierhaltung gesehen habe, war mein Lebensziel klar. Ich wollte wenigstens ein paar von diesen hilflosen Wesen retten und ihnen einen Lebensplatz und Liebe schenken. Mambasia versteht sich jedoch nicht nur als Lebenshof für Tiere, sondern soll auch für Menschen einen Raum schaffen, in dem man gemeinsam Bewusstsein und Liebe erforschen und vertiefen kann.

Dieses System in dem wir leben war für mich lange schwer zu ertragen. Eine Gesellschaft ausgerichtet auf Geld anstatt auf Empathie und soziales Miteinander. Leistungsdruck und das Befolgen von Regeln, die sich für mich falsch angefühlt haben, ließen mich fast zerbrechen und an mir zweifeln. In meinen vielen Jahren auf Reiterhöfen habe ich mich unter den Tieren „richtiger“ gefühlt als in der Schule oder im Arbeitsleben.

Erst als ich meine Andersartigkeit annehmen konnte und wieder begann meinen Gefühlen zu vertrauen, lernte ich das System für meine Zwecke zu nutzen. Ich absolvierte eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation in Berlin und war anschließend noch weitere 4 Jahre, für mehrere Firmen gleichzeitig, als kaufmännische Angestellte tätig. Es gefiel mir, immer mehr und mehr über diese, meinem Fühlen so fremde Welt zu lernen. Auch wenn es mich oft gequält hat stundenlang gefesselt auf dem Bürostuhl in den Rechner zu sehen und mich auf etwas, mir so fremdartiges konzentieren zu müssen. In einer so überfüllten Stadt zu leben und so viele negative Schwingungen aufzunehmen, Musik nur dann laut hören oder singen zu können wenn die Nachbarn nicht da waren bzw. nicht gestört wurden. Ich kam mir selbst vor wie in einer Massenmenschhaltung.

Dennoch oder genau deswegen, behielt ich mein Lebensziel immer fest im Visier und suchte über 10 Jahre nach einem geeigneten Hof für mein Vorhaben. Ich wurde vegan, begann mit Yoga, hörte auf sinnlos zu konsumieren, fern zu sehen und Radio zu hören und schulte geziehlt mein Bewusstsein mit alternativen Medien.

Ziele erfüllen sich nicht durch Selbstzweifel und um so fester ich an mich geglaubt habe, um so mehr manifestierte sich mein Plan und um so mehr Menschen haben mich unterstützt und an mich geglaubt. Besonders aber meine Familie. Und so ist Mambasia zu einem Familienverein geworden. Namensgeberin des Vereins ist meine Seelenhündin Mamba die mir seit 9 Jahren ihre bedingungslose Liebe schenkt. Ich hatte auch immer gehofft einen Partner zu finden, der diesen Lebensweg mit mir gehen möchte und auch dieser Wunsch wurde mir erfüllt.

Bolivien

Anfang 2017 haben wir unseren Dreiseitenhof gefunden, dessen erste Mauern im 18. Jahrhundert erbaut wurden. Mittlerweile betreuen wir hier die Tiere aus einem ehemaligen Streichelzoo und schreiten und forschen in Richtung Permakultur und Selbstversorgung. Unser Hof soll zu einem positiven Ort für Familie, Freunde und Bekannte werden und ist es schon für uns und unsere Tiere. In den nächsten Jahren soll hier eine Ferienwohnung und ein Seminarraum entstehen, in dem wir in Co-Kreativität mit Gleichgesinnten wachsen wollen. Ich denke über unser Bewusstsein haben wir Zugang zu einer universalen, magischen Kraft und hier auf Mambasia versuchen wir sie zu entfesseln.

Ort
Lohsa, Lausitzer Seenland